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Netzwerk
Index
:: Die Netzwerkgruppe
:: Einwendungen und Antrag 2004
:: Bye Bye Domagkstrasse 2006
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:: Rettet die Domagkstrasse!
::
Ohne
uns
Die Netzwerkgruppe
Das Netzwerk
Zukunft wagen !!!
zum Erhalt der Häuser 16, 33,
35, 38, 39
Die Zukunft der Domagkateliers und damit die Chancen
für die dort ansässigen Künstler und Künstlerinnen ist
ungewiss. Die städtischen Bebauungspläne sehen nur
einen teilweisen Erhalt der Künstlerhäuser vor. Die
Künstlerhäuser 16, 33, 35, 38 und 39 sollen abgerissen
und an deren Stelle neue Wohn- und Bürogebäude
errichtet werden.
Kunst- und Kulturschaffende brauchen konstruktive
Räumlichkeiten und lebendige Wirkstätten. Die
Aufenthalts-Qualität ist für künstlerische
Produktionen und schöpferische Entfaltung von
entscheidender Bedeutung. Flexible Arbeitsräume, in
einem grünen und kollegial-orientierten Umfeld, sind
für kreative Visionen ein Grundbedürfnis, dass in den
Domagkateliers erfüllt wird.
Im Herbst 2003 hat sich
das Netzwerk Zukunft wagen!!! bestehend aus fünf
Vereinen und zwei Gemeinschaften zum Erhalt der Häuser
16, 33, 35, 38 gebildet. Wir, die Netzwerkgruppe
Zukunft wagen!!! befürworten den, im bisherigen
Bebauungsplan, vorgesehenen Erhalt der Künstlerhäuser
45, 49 und 50 – wir setzen uns aber zugleich aktiv für
den Erhalt aller Künstlerhäuser ein.
So kann der Kern der Künstlerkolonie in seiner
kreativen Vielfalt erhalten bleiben, ohne die
beteiligten Künstler und Künstlerinnen in alle Winde
zu zerstreuen. Unser primäres Ziel ist es in
eigenverantworteten, selbstverwalteten und bezahlbaren
Häusern arbeiten und leben zu können.
Hier, im Münchner Norden, im Stadtteil
Schwabing-Freimann besteht die einmalige Chance
Europas größte Künstlerkolonie zu erhalten und
soziokulturell weiter zu entwickeln...
yola für
VAK
Verein
für Atelierförderung und Kunstveranstaltungen e.V.
(Haus 16)
Skizze: Grundlage –
Planungs-Entwurf Ortner/Ortner
Graphik der Atelierhäuser – Lutz Weinmann
Idee und Montage - Yola Grimm
Einwendungen
und Antrag
gegen den Abriss der Künstlerkolonie Domagkstrasse 33
Wir, damit meine ich
auch alle Mitglieder der Initiative 21 e.V. sowie rund
fünfhundert Petitionsunterzeichnerinnen und
Unterzeichner und jeweils rund 200 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der Bürgerversammlung des
Bezirksausschusses 12 (Schwabing/ Freimann) aus den
Jahren 2002 und 2003: Wir alle lehnen die geplante
Bebauung und einen Abriss der ehemaligen Funkkaserne
ab (Begründungen hierfür siehe unten).
Zukunft wagen
Stattdessen
fordern wir den Erhalt und Denkmalschutz (analog zu
den Häusern des Bundesgrenzschutzes) für die Häuser
33, 35, 38, 39 und 16 zugunsten aller
Kulturschaffenden und Kreativfirmen sowie eine
Übergangslösung für bestehende soziale Einrichtungen
in diesen fünf Häusern. Wir beantragen hiermit also
eine Erhaltungs-Achse zwischen dem ehemaligen
Heizkraftwerk und den für Künstler reservierten Häuser
45, 49, 50 im südöstlichen Teil am Rande der Autobahn.
Die Häuser des Funkkasernenareals haben eine
hervorragende Bausubstanz. Sie wurden aus
hochwertigen, nach heutigen Vorstellungen ökologischen
Baumaterialien (Ziegel und Parkett) hergestellt (vgl.
Untersuchung/Bauanalyse des Planungsreferates).
Mit dieser nachhaltigen Verdichtung des Künstlerareals
können alle Künstlerinnen und Künstler sowie
sozial-engagierte Gruppen (Stadtteilarbeit und
Kinderbetreuung des Evangeliumzentrums) auf dem
Gelände verbleiben und ihre Arbeit fortsetzen.
Die durch Erhalt der „Künstlerhäuser“ wegfallenden
Bebauungsflächen könnten mittels Umplanungen auf dem
abgezäunten, nicht-öffentlichen und äußerst sporadisch
genutzten Sportplatz des Bundesgrenzschutzes und der
dahinter liegenden Freiflächen bebaut werden. (vgl.
Skizze)
Mehr für München
Die Vorteile dieser Umplanung liegt
auf der Hand:
Kulturraum München
Europas größte Künstlerkolonie, ein
kunst- und kulturorientierten Stadtviertel in München,
kann weiter bestehen. Dessen Wirkungen werden weit
über die Landeshauptstadt hinaus strahlen. Künstler
würden zu- statt abwandern und werden die Qualität des
Geländes sozio-kulturell weiterentwickeln.
Ästhetisch
Die Kulturachse zwischen Neubauten
und gewachsenen Altbauten lockert die formale Strenge
des Neubaugebietes der ehemaligen Funkkaserne auf. Der
„Kasernenpark“ erhält mit der östlichen Bebauung einen
deutlichen Quartierscharakter. Die Architekten Ortner
und Ortner sind profiliert genug, um die Mischung aus
gewachsenen und neuen Strukturen planerisch und
ästhetisch zu integrieren - wenn sie den Auftrag
hierzu bekommen.
Ghettoisieruung
Mit dem Mix aus Alt und Neu wird das Gelände neu
belebt und erhält ein vitales Gesicht. Die Gefahr
einer Ghettoisierung wird abgewendet. Der
„Kasernenpark“ wird mit dem Abschluss auf dem
Sportplatz und der Kunst-Achse eine neue Platzstruktur
gewinnen. Die Kunst-Achse schafft Raum für Kontakte
und Begegnung, es werden kommunikative Synergieeffekte
gebildet. Der Quartiers- und Begegnungscharakter der
Grünflächen zwischen den Häuser 33, 35, 38, 39 und 16
betont dies zusätzlich.
Weltstadt mit Herz - statt mit Nerz
Wir fordern nicht nur den Erhalt
der selbstverwalteten Häuser und Arbeitsräume aller
Domagk-Kulturschaffenden, sondern wir können auch ganz
neue sozio-kulturelle Strukturen anbieten und
entwickeln, die bei der jetzigen Planung wegfallen
würden:
Niederschwellige,
nicht-kommerzielle Begegnungsräume
Pony Bar, Clubbing
Stadtteil-Wirtschaft
Neue Räume für Raum
102, open mic, poetry slam (Haus 35 und 16)
Multimedia,
advangardistische, experimentelle
Kunstausstellungen, Besichtungen
alle Vereine – alle Häuser 33, 35, 38, 39, 16
Liquid Light &
Artslideprojection
Projektgruppe Netzhaut, Haus 35
Kunst-Galerie
Dauerausstellung
Ateliergemeinschaft Haus 38
Bioladen
mit Begegnung a la „Rosa Rübe“
Projekt Netzhaus, Haus 35
Strandbar Interkunst,
Haus 35
Community
Garden
Initiative 21, Haus 39
Performance, Feuershows Sternenkinder, Haus
35
Laser- und Lichtshows Projektgruppe
Netzhaut, Haus 35
Tanz-Theater Projektgruppe Netzhaut, Haus 35
Jugendkulturarbeit Initiative 21, Haus 39
Spiel und Spaß für Kinder, Kindertheater
Projektgruppe Netzhaut, Haus 39
Musikunterricht Klassik und Moderne Haus
38 und 39
Musikübungsräume,
Tonstudios
Keller Haus 39, Keller Haus 35
Kursangebote Tai Chi,
Karate Haus 16
Offene Druckwerkstatt Haus 16
Offene
Werkstätten
Alle Vereine, alle Häuser
Kunst-Workshops jeglicher
Art, auch Akrobatik und Jonglierkurse
Alle Vereine, alle Häuser
Übergangslösung
für die vorhandene stadtteil-orientierte
Sozialarbeit und den Kindergarten (Evangeliumszentrum,
Haus 40)
schlicht
alles was das sozio-kulturelle Herz begehrt. Dies
alles und vieles mehr, (fast) zum Nulltarif für das
Kulturreferat der Stadt München.
s Wertsteigerung
Wie wir aus zuverlässiger Quelle wissen, haben bislang
die „Künstler“ unwillkürlich zu einer erheblichen
Wertsteigerung und großem Investoren-Interesse am
Areal Funkkaserne geführt.
Unsere Forderung nach einer Umplanung und Erhalt der
fünf Häuser, also der Mix aus Alt und Neu, wird nicht
nur bei den Investoren, sondern auch bei den Besuchern
und der Bevölkerung auf eine hohe Akzeptanz treffen.
Mit dem Goodwill der entscheidenden Gremien und
ausführenden Behörden ist der Erhalt der
Künstlerkolonie Domagkstrasse möglich. Gerade in
Zeiten knapper Kassen sind bürgernahe und intelligente
Lösungen - nicht nur in Bezug auf Baueinsparungen,
sondern auch in Hinsicht auf die Lebensqualität im
Münchner Norden - von entscheidender Bedeutung.
Gewerbeflächen
In der Erörterungsausschreibung heißt es „Schaffung
von 2.500 Arbeitsplätzen“. Das klingt auf den ersten
Blick erst mal gut, aber die Schaffung von
Gewerbeflächen heißt noch lange nicht, dass dort auch
Arbeitsplätze entstehen werden. Die aktuell leer
stehenden Gewerbeflächen in München belaufen sich laut
SZ auf 1,6 Millionen Quadratmeter und die
wirtschaftlichen Boomzeiten sind vorbei. Die in
Planung befindlichen Bürohochhäuser in München werden
zwischen 60 und 120 Meter hoch sein und, falls sie
denn vermietet werden würden, den Bedarf an
Wohnflächen zusätzlich erhöhen. Auch an diesem Punkt
muss umgedacht werden. Wir fordern hiermit eine
Umplanung der Gewerbeflächen zugunsten von mehr
Wohnraum für München.
Landschaftsplanung
Die jetzige Landschaftsplanung sieht eine lichte
Struktur des „Kasernenparks“ vor. Dadurch fallen die
erhaltenswerten und wunderschönen Baumemsembles aus
Pappeln, Hainbuchen, Eschen, Ahornbäume, Linden und
Flügelnußgruppen sowie Hecken als Rückzugsräume für
Tiere (Kleiber, Fink, Specht, Eichelhäher, Rotkehlchen
und Zaunkönig) weg.
Da diese Fläche eine gewachsene Biotopstruktur hat,
sollte diese berücksichtigt und zu deren Erhalt
beigetragen werden, wie in der
Wettbewerbsausschreibung gefordert: „Förderung,
Stärkung und Entwicklung vorhandener Biotope und
Gehölzbestände.“ Dies ist in der jetzigen
Landschaftsplanung nicht erkennbar.
Kasernenpark
Zu diesem Namen sollte sich eigentlich ein
Kommentar erübrigen. Eine ganze Stadt, die Nein sagte
zum Golfkrieg, sollte auf militärische Bezeichnungen
verzichten können...
Idee
&
Konzeption yola grimm für
Initiative 21 für
innovative Kunst und Inhalte e.V. (im Haus 39)
Interkunst e.V.
Verein für interdisziplinäre Kunstformen (Haus 35)
Projektgruppe
Netzhaut
(Haus 35)
Katharina Wild
und Sebastian Segl für die Ateliergemeinschaft
Haus 38
Kunst 33 e.V.
(Haus
33)
16.01.04
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Bye Domagkstrasse 2006
Anfang 2005 hat die BMIA, ehemals
Bundesvermögensamt, die ehemalige Funkkaserne an
einen Generalmieter, Christoph Fisser, vergeben.
Nach intensiven Verhandlungen waren die neuen
Mietvertragskonditionen für mich inakzeptabel. Das
empfanden auch alle anderen Mieter aus Haus 39, ihr
Auszug erfolgte Anfang 2005 (Kreativfirmen) und im
Mai 2005 (Musiker). Das Atelierhaus 39 steht seitdem
leer.
Also Anfang 2005 löste ich meine Atelierräume in der
Domagkstr. auf und zog mit der Initiative 21 e.V.
und meiner Filmproduktion aus. Zwar hatte ich einige
„Asyl-Angebote“ bei den verbleibenden Vereinen, aber
ich wollte die Gelegenheit zu einem Neuanfang nutzen
und mich wieder verstärkt auf meine eigentliche
Arbeit konzentrieren. Die jahrelange Initiative um
den Erhalt der Häuser 16, 33, 35, 38, 39 war sehr
zeit- und nerven-aufreibend. Ohne die hervorragende
Zusammenarbeit und Unterstützung einiger
Initiative21mitglieder, DomagkaktivistInnen und
vielen Münchner BürgerInnen und einigen, wenigen
PolitikerInnen hätte ich, mein Engagement nicht
durchhalten können. An dieser Stelle möchte ich mich
bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern
herzlich bedanken. Bei meinem Engagement habe ich in
die Abgründe menschlichen Handelns blicken müssen,
aber auch unerwartet viel Solidarität erhalten, so
dass ich am Ende sagen kann, durch mein Engagement
nicht verbittert worden zu sein.
Was wurde 2002 bis 2005 getan, um den geplanten
Abriss der Häuser 16, 33, 35, 38, 39 zu verhindern:
-
Resolution: Zukunft wagen!!! mit
Unterschriftenaktion
-
Kunstausstellung in Zusammenarbeit mit VAK –
Verein zur Atelierförderung und
Kunstveranstaltungen e.V. (Veranstalter)
-
Politik trifft Kunst anlässlich der VAK
Kunstausstellung Haus 16
-
Neue Kunst in München, Veranstaltung und
Besichtigungsprogramm für Freundeskreis
Evangelische Akademie
-
Teilnahme am Forum Gegenwart DomagkAteliers
-
ARTAktionen und Informationen - Netzwerkgruppe
Zukunft wagen!!!
-
Fachgruppentreffen A. Feldkeller in Tübingen:
Ini 21 & Doku e.V.
-
Besuch und Fachaustausch mit dem Ortsverband
Bündnis 90 / Die Grünen
-
Netzwerkgründung Zukunft wagen!!! mit fünf
Vereinen und zwei Interessensgemeinschaften zum
Erhalt der vom Abriss bedrohten Häuser 16, 33,
35, 38, 39
-
Resolution: Rettet die Domagkstr.
-
Initiative: Rettet die Domagkstrasse
-
Offener Brief und Petition zum Erhalt der
Künstlerkolonie Domagkstr.
-
Unterschriftenaktion mit 483 Unterschriften
-
Resolution: Ab ins Ghetto! - Aber ohne uns !!!
-
Initiative gegen Mietvertragskündigung für
Bandübungsräume Keller 39 - 80 Münchner
MusikerInnen (mit Erfolg, die Mietverträge
wurden Ende 2004 verlängert)
-
Solidaritätskonzert in der Kulturstation
-
Kontinuierliche Pflege Webauftritt Initiative
21 e.V.
-
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Lauf des Jahres 2005 habe ich versucht eine
Nachfolgerin / einen Nachfolger für die
Initiativarbeit als Netzwerksprecherin zu finden.
Die Suche war leider erfolglos. Das Mandant als
Netzwerksprecherin zum Erhalt der Häuser 16, 33, 35,
38, 39 (Zukunft wagen !!! Kein Abriss der fünf
Häuser !!! Erhalt der Domagkateliers !!!) habe ich
2005 nicht mehr aktiv wahrgenommen und legte es Ende
2005 offiziell – ohne Nachfolge - nieder.
Zur aktuellen Situation in der ehemalige
Funkkaserne: Etliche KünstlerInnen sind im Zuge der
neuen Mietverträge 2005 ausgezogen, so dass wir
nicht mehr von Europas größter Künstlerkolonie
sprechen können. Die Häuser 39 und 33 stehen leer,
mein Agenda 21 Garten wurde, im Zuge der
Kanalsanierung plattgemacht. Zur neueren
Entwicklung, Internet: http://www.domagkateliers.de
Linkhinweis
Schwabing
· Das Ende ist besiegelt
Funkkasernen-Gelände an der Domagkstraße wird 2008
endgültig abgerissen
http://www.wochenanzeiger.de/article/52358.html
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